Ohne Frieden ist alles nichts!

Veröffentlicht am 02.05.2022 in Allgemein

Viele Besucher beteiligten sich an der alljährlichen Gedenkfeier

Ohne Frieden ist alles nichts!

SPD-Gedenkfeier an der KZ-Gedenkstätte in Wallersdorf

Zum 89. Jahrestag des Untergangs des Freistaates Bayern am 29. April 1933 mit der Zustimmung aller Parteien zum Ermächtigungsgesetz in Bayern - außer den 16 sozialdemokratischen Abgeordneten - veranstaltete der SPD-Kreisverband Dingolfing-Landau, mit SPD-Kreisvorsitzenden Dr. Bernd Vilsmeier, zusammen mit dem SPD-Ortsverein Wallersdorf, mit stellvertretendem Vorsitzendem Herbert Fellinger, seine traditionelle Gedenkfeier am Samstag Abend an der Gedenkstätte der 149 Opfer des KZ-Außenlagers Ganacker-Erlau bei der Wallersdorfer Sebastianikirche - diesmal wieder ohne die Corona-Einschränkungen. Daher konnte Vilsmeier wieder viele Gäste begrüßen, darunter H. H. Pfarrer Thomas Hösl, 1. Bürgermeister Franz Aster, die Kreisräte Rudi Pritzl, Michael Trapp und die ehem. Kreisräte Nik Söltl und Alfred Zehentmeier, SPD-Stadträtin Anja König aus Landshut, den SPD-Landratskandidaten für Deggendorf Thomas Müller aus Stephansposching, Juso-Kreisvorsitzenden Quirin Heimler, von den SPD-Ortsvereinen Daniel Lang (Landau), Josef Retzer (Niederviehbach), Andreas Zocher (Simbach), Claus Fuchs (Teisbach), Sepp Vilsmeier (Steinberg) und Wolfgang Mürdter (Landshut).

Aber Terror, Verfolgung und Unmenschlichkeit konnten den Drang nach Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität, die unsere sozialdemokratischen Grundwerte sind, nicht unterdrücken oder zerstören, so Dr. Vilsmeier in seiner Gedenkrede. Im Gegenteil viele unserer Genossinnen und Genossen gingen in den Widerstand, viele bezahlten mit ihrem Leben, und hielten so unsere Grundwerte am Leben, erklärte Vilsmeier. Nur noch die 16 Sozialdemokraten angeführt von Albert Roßhaupter, einen gebürtigen Niederbayern, fanden am 29. April 1933 den Mut sich den Nazis entgegenzustellen.

Leider ist das Undenkbare mitten im Europa des 21. Jahrhunderts geschehen, so Vilsmeier, seit dem 24. Februar ist alles anders. Putin-Russland führt einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dass die deutsche Öffentlichkeit dadurch geschockt ist, ist natürlich verständlich, so Vilsmeier. Ganz und gar unverständlich sind die moralisierenden Schuldzuweisungen, leider auch aus der Union an die Bundesregierung. CDU/CSU tun fast so, als wären sie die letzten, insbesondere 16, Jahre, an der deutschen Politik gar nicht beteiligt gewesen. Obwohl die Ostpolitik der letzten Jahrzehnte Konsens in der deutschen und westlichen Politik gegenüber Putin und Russlands war.

Angesichts des möglichen mehrfachen Overkills durch die Atomwaffen auf der Welt wurde die Entspannungspolitik beginnend mit der neuen Ostpolitik durch Bundeskanzler Willy Brandt von einer übergroßen Mehrheit der deutschen Bevölkerung mitgetragen. Sie war eine Erfolgsgeschichte, erklärte Vilsmeier, denn nicht Panzer oder Bomben brachten die Wiedervereinigung Deutschlands, sondern Zivilcourage und Entschlossenheit der Völker in Osteuropa.

Dies macht wieder deutlich, dass Intoleranz und Unrecht oft zu Diktatur und Kriegen führt. So führten Diktaturen wie die Nazis und der Stalinismus in den Zweiten Weltkrieg und zu fast 100 Millionen Opfer, erklärte Vilsmeier. Deshalb ist es wichtig, immer wieder daran zu erinnern, weil uns Millionen Opfer dazu ermahnen, dass Demokratie nicht von selbst kommt, sondern sie braucht Demokraten, die sich für sie einsetzen.

 

Alle Enttäuschung über das inhumane verhalten von Putin und seiner Machtelite sollte nicht dazu führen, alle Ideen, Ideale, Konzepte oder Instrumente der Entspannungspolitik einfach über Bord zu werfen, so Vilsmeier, vielleicht werden wir wieder einige davon nach dem Krieg, vielleicht nach Putin, wieder gebrauchen können. Die Herstellung der Selbstverteidigungsfähigkeit des freiheitlichen und demokratischen Europa und auch seine Kooperationsbereitschaft sind gleichermaßen notwendige und vernünftige Beiträge zu einer neu zu gewinnenden globalen Friedensordnung.

Das wird uns unendlich viel Anstrengungen und Geduld abverlangen, als wir uns jetzt vielleicht vorstellen können, insbesondere in einer parlamentarischen Demokratie, die oft nur in Legislaturperioden denkt. Auf alle Fälle machen uns die aktuellen Ereignisse wieder mehr als deutlich, wie wichtig Frieden, Freiheit und Demokratie für uns alle sind. Sie sind der beste Schutz vor Krieg, Unfreiheit und Leid. Wenn wir für diese Werte einzustehen und im Fall der Fälle dafür zu kämpfen bereit sind.

"Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts!", zitierte SPD-Kreisvorsitzender den Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger Willy Brandt.

Mit einer stillen Gedenkminute für die Opfer von Terror, Krieg, Unmenschlichkeit, Flucht und Vertreibung. In diesem Jahr gedachte man natürlich ganz besonders dem vom Krieg geschundenen Volk in der Ukraine.

Im Anschluss dankten Marktrat Herbert Fellinger und SPD-Kreisvorsitzender Dr. Bernd Vilsmeier besonders Rudi Wenzl für die einzigartige Pflege der Gedenkstätte und dem SPD-Ortsverein Wallersdorf für die Mithilfe und den Blumenschmuck.

 

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