Die Zukunft nicht verspielen

Veröffentlicht am 01.02.2011 in Kreisvorstand

SPD-Kreisvorstand tagte

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Zur ersten Vorstandssitzung im Neuen Jahr im Gasthof zur Post in Frontenhausen konnte SPD-Kreisvorsitzender Dr. Bernd Vilsmeier neben seine zahlreich erschienenen Vorstandskollegen auch Landrat Heinrich Trapp, SPD-Geschäftsführerin Marianne Bontzol und SPD-Ehrengeschäftsführer Franz Wagner begrüßen.
Unverständnis herrschte darüber, dass mehr als die Hälfte der Referendare in diesem Jahr keine Stelle bekommt. Dabei würden die Lehrer dringend gebraucht, wenn man sich die Klassenstärken von oftmals über 30 Kindern anschaut. In den Gymnasien fällt im Schnitt jede zehnte Stunde aus. Es werden in diesem Jahr nicht nur Lehrer in Fächern Englisch, Geografie, Deutsch nicht übernommen, sonder sogar Lehrer in den Mangelfächern wie Mathematik, Physik oder Chemie finden keine Anstellung. Alles was Kultusminister Spänle (CSU) dazu einfällt, ist zu sagen, dass sich die Studenten vorher überlegen sollten, was sie studieren. Dabei hat man Ihnen noch vor sechs Jahren gesagt, dass vor allem Lehrer am Gymnasium gesucht werden. Und eigentlich benötigt man auch die Lehrer. Der Freistaat will für eine bessere Bildung kein zusätzliches Geld ausgeben. Dass Bayern, das Land mit den besten Bildungsperspektiven werden soll, wird damit ebenfalls als Lüge entlarvt.
Dem Freistaat Bayern fehlt seit Jahren ein schlüssiger Plan für ein zukunftsfähiges Bildungssystem, das allen Kindern die optimale Förderung und Bildung ermöglicht. Die Hauptschulen werden jetzt in Mittelschulen unbenannt und letztendlich zentralisiert. Damit ist ein weiteres Schulsterben in der Fläche vorprogrammiert. Die wohnortsnahe Schule gehört dann wohl endgültig der Vergangenheit an.
Warum lässt man die Kinder nicht über einen längeren Zeitraum gemeinsam lernen, und erst später die Bildungsgänge trennen, fragte Alexander Hofmann. Finnland macht dies seit Jahren vor und hat nach der PISA-Studie eines der besten Bildungssysteme weltweit. Außerdem kümmern sich dort zwei pädagogische Fachkräfte um die Kinder in einer Klasse, die auch deutlich kleiner sind.
Landrat Heinrich Trapp bemängelte, dass der Landkreis Dingolfing-Landau der einzige Landkreis ohne BOS/FOS ist. Die jungen Leute müssen und werden dem Landkreis dadurch im Laufe der Jahre zunehmend den Rücken kehren, wenn sie für weiterqualifizierende Ausbildungen den Landkreis ver-lassen müssen. Viele Betriebe bemängelten ebenfalls das Fehlen einer BOS/FOS. Deutlich macht das ein bundesweites Ranking der über 400 Städte und Landkreise, dort liegt Dingolfing-Landau bei hochqualifizierten Fachkräften ziemlich abgeschlagen auf einem der hinteren Plätze. Wir laufen Gefahr, die Zukunft in unserer zu verspielen, meinte SPD-Kreisvorsitzender Vilsmeier.
Kritisiert wurde auch die umstrittene Studie zur Landesentwicklung. Es kann nicht sein, dass man sich nur noch auf die Ballungszentren wie München, Nürnberg oder Augsburg konzentriert und dem Teil, der mehr als 60 Minuten von diesen Zentren entfernt ist, empfiehlt Kooperationen mit anderen Ländern einzugehen. Passau wird demnach empfohlen, vermehrt mit Österreich und Tschechien zu kooperieren. Die Empfehlungen des Zukunftsrates sind auch nicht verfassungskonform, da die Staatsregierung für gleichwertige Lebensbedingungen für alle Bürgerinnen und Bürger sorgen muss. Kritisiert wurde auch die Zusammensetzung des Zukunftsrates, da die meisten Mitglieder aus den genannten Ballungszentren stammen.
Kreisvorsitzender Bernd Vilsmeier umriss dann die nächsten Planungen des Kreisverbandes.
Die Kreis-SPD dazu bietet am Samstag, den 09.04.2011, ein kommunalpolitisches Seminar in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung an, das im Gasthof Räucherhansl in Oberteisbach stattfinden wird. Als Referentin konnte Brigitta Stöger gewonnen werden, die zweite Bürgermeisterin der Stadt Hersbruck ist und bereits eine Vielzahl solcher Seminare durchgeführt hat. Das Seminar beinhaltet einen theoretischen Teil und befasst sich dann mit der praktischen Umsetzung. Hierbei wird sie von Landrat Heinrich Trapp unterstützt werden.
Am Aschermittwoch will die SPD bei genügender Beteiligung wieder einen Bus zum politischen Aschermittwoch einsetzen. Der Bus fährt voraussichtlich fährt von Mengkofen über Dingolfing, Landau und Eichendorf nach Vilshofen. Nähere Informationen dazu werden noch in der Presse bekannt gegeben.
Mit einer Diskussion zu den genannten Themen endete dann die umfangreiche Vorstandssitzung.

 

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